Burschenfeste bewirken Gemeinschaft

Aus den schriftlichen Unterlagen ist nicht mehr festzustellen, wann der Burschenverein Wollendorf zum ersten mal ein Burschenfest gefeiert hat. Aus den Forstprotokollen der Märkerschaft Feldkirchen allerdings ist zu schließen, dass 1857 ein Burschenfest gefeiert worden ist. Denn für die Burschen sind einige Aufsteller bewilligt worden ‚im jungen Grün’. Vom 100 jährigen Jubelfest 1907 gibt es allerdings eine ganze Reihe Berichte. Es muss für die damaligen Verhältnisse ein solch großes Ereignis gewesen sein, dass man nach vielen Jahren noch immer über dieses schöne Dorffest erzählt hat.

Während das groß aufgezogene Fest 1927 durch starke Gewitterregen etwas beeinträchtigt war, strahlte 1937 an allen drei Tagen im Juli die Sonne. Es war ein echtes großes Dorffest, an dem alle örtlichen Vereine, unter anderem der Sport- der Turn-, der Männergesangverein, der Volkschor Feldkirchen und die freiwillige Feuerwehr teilnahmen.

Auf dem Festkommers hielt Hauptlehrer Knobloch eine vielbeachtete Rede über ‚Einigkeit macht stark’. Da im Jahr 1947 gegen Geld bekanntlich nichts zu haben war, der Burschenverein aber sein Festzug am 22.06. durchführen wollte, gewährte die Märkerschaft einiges an Holz, das von den damaligen Organisatoren in Wein umgetauscht wurde, gegen den man als dann wiederum all die Dinge erlangen konnte, die für ein solches Vorhaben nun mal nötig sind.

Burschen 1950

Die meisten alten Wollendorfer werden sich noch an den historischen Festzug aus Anlass des 150 jährigen Geburtstages des Burschenvereins am 02.06.1957 erinnern. Bei dem Dorfabend hielt damals Pfarrer Keller die Festrede und lobte die vorzüglich Zusammenarbeit aller Wollendorfer mit ihrem Burschenverein. Alle fünf Jahre feiert der Burschenverein Wollendorf sein Stiftungsfest.
Gott sei Dank liegen die entsprechenden Feste der Gönnersdorfer Hüllenberger und Fahrer Burschen jeweils in den Jahren dazwischen, so dass die Vereine sich gegenseitig in bewährter Weise feiern helfen können.

Denn solch ein Fest braucht Gäste. Es wird ja nicht nur von den Burschen emsig vorbereitet.
Viele andere örtliche Vereine stehen selbstlos mit Rat und Tat zur Verfügung. Da werden von ihnen historische Wagen gebaut, Trachtengruppen einstudiert, Kostüme geschneidert. Andere Gruppen üben bereits seit Monaten, um bei dem Dorfabend mit einer ‚Nummer’ auftreten zu können.
Die Organisatoren und die vielen freiwilligen Helfer opfern Freizeit und haben natürlich schon ihren Spaß an der Vorfreude. Beachtlich ist vor allem, dass viele Bürger, die erst seit wenigen Jahren in Wollendorf wohnen, sich von diesen Aktivitäten anstecken lassen und mitmachen. Das alles, weil der Burschenverein 1807 Wollendorf sein Fest feiert.